Vereinsgeschichte
Der Verein Otterschwierer Leimewängscht wurde im Spätjahr 1953 gegründet. Einige Zechkumpane saßen am Stammtisch der "Krone" beim "Schnarchenden Baptist". Die "Schnapsidee" kann man wörtlich nehmen, jedenfalls fiel zu fortgeschrittener Stunde das Wort "Karneval". Die Stammtischrunde (Franz Weiler, Arthur Bäuerle, Benedikt Seiler, Franz Steidel und Siegfried Deranek) beschloss: Der Ortsteil "Stühlinger" - heute durch die Unterführung bei der Zunftstubb abgetrennt - stellt einen Elferrat. Einladungen wurden ausgetragen und die Einwohner des Stühlinger und der Eisenbahnstraße eingeladen, am 21. November 1953 zur Wahl eines Elferrates in die "Krone" zu kommen. Der erste Elferrat unter der Präsidentschaft von Johann Fischer (Johann I.) rief das Gasthaus Krone zum Stammlokal aus, das zu Ehren der Wirtin Rosina Hipp "Rosinenhafen" genannt wurde. Die erste Kappensitzung fand am 6. Februar 1954 statt und stand unter dem Motto: "Wenn schon im Stühlinger kein Gemeinderat, dann wenigstens ein zünftiger Elferrat." Der Eintritt kostete damals 1 DM, der Saal war "brechend voll". Die Elfer trugen als einheitliche Kleidung schwarze Hosen und weiße Hemden. Auch eine Fasnachtsbeerdigung fand bereits am 2. März 1954 statt. 1955 fand dann erstmals am Fasnachtsdienstag ein Kinderumzug statt, bei dem auch die Musikkapelle mitwirkte. Jedes Kind bekam vorm Rathaus Wurst und Weck. 1956 zog man in den "Hirsch" um, weil der "Rosinenhafen" zu klein geworden war. 1959 besuchte der Elferrat die Jubiläumssitzung des "ALLDA" Kappelwindeck - eine Freundschaft, die bis heute andauert. 1960 wurde die alte Turnhalle dann Schauplatz der närrischen Darbietungen. In diesem Jahr begann auch eine Beziehung zu den Oberacherner Jockele. Im Protokoll heißt es: "Besonderen Lob erhielt Oskar Dietrich für seinen unermüdlichen Einsatz." Nach der Fertigstellung des Johannesheimes 1963 durften die Narren hier ihre Fasnacht abhalten. 1964 ergriff der heutige Ehrenzunftmeister Waldemar Friedmann erstmals das Ruder, und auch die Frauengemeinschaft hatte ihre Prämiere auf der Narrenbühne, genau wie Karl Leppert, der als Büttel mit seiner "Beekanntmachung" in Aktion trat. 1976 prangte am Umzugswagen des Elfers eine getriebene Kupferplatte mit dem Konterfei des "Männels", wie die Leimewangschtfigur auch heißt. Oskar Dietrich hatte sie sich Mitte der Siebziger für seinen Zeremonienstab schnitzen lassen. Der Leimewangscht (= Lehmbauch) war zum ersten Mal 1977 zu sehen: Eine Gruppe von 6 Leuten, mit dickem Bauch, Maske sowie Dreschflegel, mit der von Rudi Flierl komponierten "Hardbuckelpolka". 1980 wurde in der Presse erstmalig die Bezeichnung "Narrenzuft Otterschwierer Leimewängscht" erwähnt. Am 25. 6. 1982 folgte dann die Eintragung ins Vereinsregister als "e. V. 1953". 1981 wurde auch der Ortenauer Narrenbund gegründet, dessen Gründungsmitglied die Leimewängscht waren und dessen 11. Ortenauer Narrentage die Zunft 1998 ausrichtete. Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Narrenzunft ist die Gründung der Notequetscher Guggis im Jahre 1995. Als nächstes wurden im Jahre 2003 die Schierehexe als 2. Maskengruppe gegründet und beleben seither sehr erfolgreich und recht wild das Fasnachtstreiben in unserer Gemeinde.
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